Verdachtsmeldungen unerwünschter Wirkungen der Covid-19 Impfungen in der Schweiz – 20. Update

17.12.2021

Berichtszeitraum 01.01.2021–14.12.2021

10'842 Verdachtsfälle ausgewertet – Nutzen-Risiko Verhältnis der eingesetzten Impfstoffe bleibt positiv

Bis zum 14. Dezember 2021 wurden 10'842 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die in zeitlichem Zusammenhang mit den Covid-19 Impfungen aufgetreten sind, ausgewertet. Mit 6'915 (64 %) war der grössere Teil der Meldungen nicht schwerwiegend, 3'927 (36 %) Meldungen wurden als schwerwiegend eingestuft.

Ausgewertete Meldungen

10'842

Reaktionen

35'524

Nicht schwerwiegend

6'915 (64 %)

Schwerwiegend

3'927 (36 %)

Impfdosen

12'856'178

Geimpfte Personen

5'946'081

*In den meisten Meldungen wird über mehr als eine Reaktion berichtet.

Die Meldungen erfolgten etwa zur Hälfte durch medizinische Fachpersonen, 5'478 Meldungen (50,5 %) kamen direkt von Betroffenen bzw. Patientinnen oder Patienten.

Die Betroffenen waren im Mittel 52 Jahre alt, wobei 13,1 % 75 Jahre oder älter waren. In den als schwerwiegend eingestuften Fällen lag das mittlere Alter bei 54,5 Jahren und bei Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einem Todesfall bei 79,7 Jahren.

In 178 der schwerwiegenden Fälle sind Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben. Trotz einer zeitlichen Assoziation gibt es in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war.

Der grössere Teil der Meldungen bezog sich auf Frauen, in einigen Meldungen wurde das Geschlecht nicht angegeben.

Auswertungen zu einzelnen Impfstoffen

7'426 (68,5%) der Meldungen beziehen sich auf den Covid-19 Impfstoff Spikevax® von Moderna (bei rund 64 % der verabreichten Impfdosen der in der Schweiz am häufigsten angewandte Impfstoff) und 3'141 (29 %) auf den Impfstoff Comirnaty® von Pfizer/BioNTech (rund 36 % der verabreichten Impfdosen).

Anzahl der Verdachtsmeldungen nach Impfstoff

Impfstoff Verdachtsmeldungen insgesamt davon nicht schwerwiegend davon schwerwiegend Total verabreichte Impfdosen * Vollständig geimpfte Personen *
Spikevax® (Moderna) [1] 7'403 (68,3 %) 4'972 (71,9 %) 2'431 (61,9 %)
Spikevax® (Moderna) [2] 23 (0.2 %) 14 (0,2 %) 9 (0.2 %) 8'185'620 [3] 3'765'549 [3]
Comirnaty® (Pfizer/BioNTech) [1] 3'121 (28,8 %) 1'787 (25,8 %) 1334 (34 %)
Comirnaty® (Pfizer/BioNTech) [2] 20 (0.2 %) 8 (0,1 %) 12 (0.3 %) 4'610'137 [3] 1'982'773 [3]
COVID-19 Vaccine Janssen 55 (0.5 %) 32 (0,5 %) 23 (.6%) 47'653 47'079
Nicht angegeben/Andere 220 (2 %) 102 (1,5 %) 118 (3%)
Total 10'842 (100 %) 6'915 (100 ) 3'927 (100 %) 12'843'410 5'795'401

[1] Grundimmunisierung (zwei Impfdosen)

[2] Auffrischimpfung (Booster-Dosis)

[3] Grundimmunisierung und Booster

* Schweiz und Fürstentum Liechtenstein, 21.12.2020–14.12.2021 (Quelle: BAG)

Am häufigsten betroffene Organsysteme/Nebenwirkungen


Die bisher eingegangenen und analysierten Meldungen über unerwünschte Wirkungen ändern das positive Nutzen-Risiko-Profil der in der Schweiz verwendeten Covid-19 Impfstoffe nicht. Bekannte Nebenwirkungen der Covid-19 Impfstoffe sind in den Arzneimittelinformationen aufgeführt. Diese werden laufend aktualisiert und auf www.swissmedicinfo.ch publiziert.

Die eingehenden Meldungen der vermuteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) nach Covid-19 Impfungen werden in Zusammenarbeit mit den regionalen Pharmacovigilance-Zentren, insbesondere mit dem Tessiner Referenzzentrum beim Kantonsspital-Verbund EOC, evaluiert.


Der nächste Bericht zu Nebenwirkungen der Covid-19 Impfstoffe in der Schweiz wird am 14. Januar 2022 erscheinen. Den aktuellsten verfügbaren Bericht über Verdachtsmeldungen unerwünschter Wirkungen der Covid-19 Impfungen in der Schweiz finden Sie jeweils unter folgendem Perma-Link:
www.swissmedic.ch/covid-19-vaccines-safety-update-de

Informationen von Swissmedic zu einzelnen Sicherheitsaspekten

Myokarditis/Perikarditis

Nach Impfung mit den Covid-19 mRNA Impfstoffen wurden sehr selten Fälle von Myokarditis und Perikarditis (Entzündungen des Herzmuskels/Herzbeutels) berichtet. Die Fälle traten in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung auf, und zwar häufiger nach der zweiten Dosis und bei jüngeren Männern. Die medizinischen Fachpersonen sollten auf die Zeichen und Symptome von Myokarditis und Perikarditis achten und geimpfte Personen darauf hinweisen, im Falle von Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Herzklopfen (Palpitationen) bzw. Herzrhythmusstörungen sofort medizinische Beratung und Hilfe einzuholen. Bei Auftreten solcher Symptome sollten ausgeprägte körperliche Anstrengungen gemieden werden, bis die Ursache der Symptome abgeklärt ist.

Bis zum 14. Dezember 2021 wurden, bei über 12,75 Mio. verabreichten Impfdosen, 267 Verdachtsberichte von Myokarditis und/oder Perikarditis aus der Schweiz gemeldet und evaluiert. Davon traten 52 Fälle im zeitlichem Zusammenhang mit Comirnaty auf und 206 mit Spikevax, in 8 Fällen ist der Impfstoff bislang nicht bekannt. Die Betroffenen waren überwiegend männlich (n = 199, 74,5 %), das mittlere Alter lag bei 37 Jahren (Median 51, Spanne 14 bis 88 Jahre). Die Betroffenen wurden medizinisch behandelt und sind mehrheitlich bereits wieder genesen.

Die Melderaten aus dem Spontanmeldesystem und vorläufige Ergebnisse aus Studien aus Skandinavien und Frankreich deuten darauf hin, dass das Risiko für Myokarditiden/Perikarditiden bei jüngeren Männern unter Spikevax höher sein könnte als unter Comirnaty, wobei das Risiko für beide Impfstoffe deutlich geringer ist als für eine Myokarditis bei einer Covid-19 Erkrankung. Vor dem Hintergrund dieser Daten wurde die Impfempfehlung für Personen unter 30 Jahren durch die EKIF konkretisiert.

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Ergänzende Informationen

Hinweise zur Interpretation der Daten

Bei der Interpretation der hier dargestellten Daten muss aufgrund der Methodik des Spontanmeldesystems folgendes beachtet werden:

  • Die Angaben in diesem Bericht basieren auf Verdachtsmeldungen, die Swissmedic durch medizinische Fachpersonen, Betroffene oder pharmazeutische Firmen erhalten hat und die nach Prüfung und Bewertung in der Datenbank erfasst worden sind.
  • Bei allen gemeldeten Reaktionen handelt es sich um Verdachtsfälle. Das heisst, im Einzelfall ist nicht gesichert, ob die gemeldete Reaktion lediglich in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung beobachtet oder tatsächlich durch die Impfung verursacht wurde.
  • Im Rahmen der sorgfältigen Analyse der Fälle wird auch die mögliche Kausalität geprüft. Auf der anderen Seite werden nicht alle Reaktionen gemeldet, daher lassen sich aus den dargestellten Zahlen keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die Zahl der tatsächlich aufgetretenen Reaktionen ziehen.
  • Die Zahl der jeweiligen Verdachtsmeldungen pro Impfstoff kann stark davon abhängen, wie viele Personen den betreffenden Impfstoff im dargestellten Zeitraum erhalten haben.
  • Angaben zu Verdachtsfällen von Impfreaktionen sind nur einer von mehreren Bausteinen, um das Nutzen-Risiko-Profil von Impfstoffen kontinuierlich zu beurteilen. Swissmedic bezieht die Erkenntnisse aus den Spontanmeldungen in die wissenschaftliche Auswertung aller verfügbaren Daten ein, um korrekte Schlussfolgerungen über das Sicherheitsprofil eines Impfstoffes zu ziehen.