Sicherheit von COVID-19 Impfstoffen: Meldungen über verzögert auftretende Lokalreaktionen

Information für medizinische Fachpersonen über vereinzelt auftretende Rötungen und Schwellungen etwa eine Woche nach der Impfung

19.02.2021

Swissmedic erhält wiederholt Meldungen über verzögert auftretende Lokalreaktionen im Bereich der Injektionsstelle nach einer Impfung zum Schutz gegen COVID-19. Die Meldungen betreffen bislang häufiger den COVID-19-Impfstoff von Moderna, der seit dem 12. Januar 2021 in der Schweiz zugelassen ist. Die gemeldeten Rötungen und Schwellungen treten vorwiegend etwa eine Woche nach der Impfung auf und sind auch in anderen Ländern beobachtet worden (so genannter «Covid-Arm»). Es handelt sich nach ersten Erkenntnissen um eine vorübergehende Reaktion in Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystem, die nicht gesundheitsschädlich ist und nach einigen Tagen wieder verschwindet.

Diese verzögerten Lokalreaktionen können etwa eine Woche nach der Impfung auftreten und sind gekennzeichnet durch eine in der Regel gut abgrenzbare Hautrötung und Schwellung am geimpften Arm, in einigen Fällen verbunden mit Schmerzen und/oder Juckreiz. Diese Reaktionen bessern sich ohne weitere Massnahmen nach einigen Tagen.

In der Zulassungsstudie des Covid-19-Impfstoffs von Moderna wurden derartige Reaktionen bei 0,8 % der Geimpften nach der ersten Dosis und bei 0,2 % nach der zweiten Dosis beobachtet. Sie werden daher momentan als «gelegentlich auftretend» eingestuft (≥ 1/1.000 bis < 1/100). In den USA werden diese Reaktionen in den Medien auch als «Covid-Arm» bezeichnet.

Aus einigen Meldungen an Swissmedic geht hervor, dass Personen mit Reaktionen, die retrospektiv wahrscheinlich als verzögerte Lokalreaktionen zu werten sind, unter dem vermutlich unzutreffenden Verdacht auf eine bakterielle Hautinfektion (Erysipel) mit einem Antibiotikum behandelt wurden.

Der genaue Mechanismus dieser Reaktionen ist nicht bekannt. Der zeitliche Abstand entspricht dem ersten Auftreten von Antikörpern und Immunzellen, die durch die Impfung induziert wurden. In ausgeprägten Fällen kann eine Behandlung mit Analgetika oder Antihistaminika in Betracht gezogen werden.

Zweite Impfdosis nicht aussetzen
In einigen Fällen besteht Unsicherheit darüber, ob Patientinnen und Patienten mit einer verzögerten Lokalreaktion der Haut die zweite Impfdosis erhalten sollten. Die zweite Dosis ist für einen wirksamen Impfschutz wichtig. Es gibt keinen Grund, bei den betroffenen Personen die zweite Impfdosis auszusetzen oder zu verzögern.
Einige Autoren empfehlen, die zweite Impfung gegebenenfalls in den anderen Arm zu injizieren.