Swissmedic-Labor publiziert aktualisierte Testmethode für Nitrosamine in Sartanen

26.07.2019

Seitdem Sartan-haltige Arzneimittel im Sommer und Herbst 2018 wegen Verunreinigungen mit Nitrosaminen vom Markt zurückgerufen werden mussten, analysiert das Swissmedic-eigene Labor OMCL (Official Medicines Control Laboratory) Sartane mit kritischer chemischer Struktur auf Nitrosamine. Das Labor hat dafür eine eigene Prüfmethode entwickelt. Diese wurde nun weiter verbessert, um Nitrosaminverunreinigungen noch empfindlicher nachweisen zu können.

Mit der Mitte Dezember 2018 erstmals publizierten und nun weiter optimierten Methode lässt sich feststellen, ob die Menge an enthaltenem N-Nitrosodimethylamin (NDMA) und N-Nitrosodiethylamin (NDEA) in Valsartan und verwandten Sartanen über oder unter der Unbedenklichkeitsgrenze liegt. Das Verfahren beruht auf der Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS).

Die aktualisierte Prüfmethode (31_PV_169) zur Messung der zulässigen Mengen von NDMA und NDEA ist robuster und sensitiver. Die Nachweisgrenzen (Limit of Detection/LoD) und die Bestimmungsgrenzen (Limit of Quantitation/LoQ) in den entsprechenden Wirkstoffen sind:

Pharmazeutischer Wirkstoff NDMA NDEA
  LoD [ppb*] LoQ [ppb*] LoD [ppb*] LoQ [ppb*]
Valsartan
3 10 2 5
Losartan 3
10 2 5
Olmesartan 3 10 2 5
Irbesartan 3 10 2 5
Candesartan 6 20 3 8
* ppb = «parts per billion» oder auf Deutsch «Teile pro Milliarde».
Diese Konzentrationsangabe beziffert, wie viele Gewichts- oder Volumeneinheiten einer Substanz in Milliarden Einheiten in einer anderen Substanz enthalten sind (1 ppb = 1 µg/kg).

Seit Anfang Juli 2018 sind diverse Official Medicines Control Laboratories (OMCLs) des General European OMCL Network (GEON) an Untersuchungen beteiligt, um einen Beitrag zur anspruchsvollen Analytik beim Nachweis von Nitrosaminen in Sartanen zu leisten. Das Netzwerk publiziert die Prüfmethoden der verschiedenen analytischen Verfahren regelmässig.