DHPC – Januskinase (JAK)-Inhibitoren / Cibinqo® (Abrocitinib), Olumiant® (Baricitinib), Rinvoq® (Upadacitinib) und Xeljanz® (Tofacitinib)

Erhöhtes Risiko für Malignome, schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse (MACE), schwerwiegende Infektionen, Thrombosen und Gesamtmortalität

01.03.2023

Zusammenfassung

  • In einer grossen, randomisierten Sicherheitsstudie nach Markteinführung mit Xeljanz® (Tofacitinib), einem JAK-Inhibitor, bei RA-Patienten 50 Jahre und älter mit mindestens einem kardiovaskulären Risikofaktor wurde bei Patienten, die mit diesem JAK-Inhibitor behandelt wurden, im Vergleich zu mit Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren behandelten Patienten, Folgendes beobachtet:
    • Ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Infektionen
    • Eine höhere Gesamtmortalitätsrate
    • Eine höhere Rate von Tumorerkrankungen, insbesondere Lungenkrebs, Lymphome und nicht-melanozytärer Hautkrebs (NMSC).
    • Eine erhöhte Inzidenz von schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen (MACE).
    • Ein erhöhtes Auftreten von Lungenembolien, venösen und arteriellen Thrombosen.
  • Diese Risiken werden als Klasseneffekte und relevant für alle zugelassenen JAK-Inhibitoren für chronisch-entzündliche und dermatologische Erkrankungen betrachtet.
  • Die Arzneimittelinformationen der betroffenen JAK-Inhibitoren wurden wie folgt aktualisiert:
    • Einfügen folgender «Boxed Warning»:

WICHTIGER WARNHINWEIS: SCHWERWIEGENDE INFEKTIONEN, MORTALITÄT, MALIGNOME, SCHWERWIEGENDE UNERWÜNSCHTE KARDIOVASKULÄRE EREIGNISSE (MACE) UND THROMBOSEN

  • Erhöhtes Risiko für schwerwiegende bakterielle, fungale, virale und opportunistische Infektionen, die zu einem Krankenhausaufenthalt oder Tod führen, einschliesslich Tuberkulose (TB). Unterbrechen Sie die Behandlung mit [Arzneimittelname], wenn eine schwere Infektion auftritt, bis die Infektion unter Kontrolle ist.
  • Höhere Rate der Gesamtmortalität, einschliesslich plötzlichem kardiovaskulärem Tod mit einem anderen Januskinase (JAK)-Inhibitor* im Vergleich zu Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA).
  • Malignome sind bei mit [Arzneimittelname] behandelten Patienten aufgetreten. Höhere Rate an Lymphomen und Lungenkrebs mit einem anderen JAK-Inhibitor* im Vergleich zu TNF-Inhibitoren bei RA-Patienten.
  • Höhere MACE-Rate (definiert als kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall) mit einem anderen JAK-Inhibitor* im Vergleich zu TNF-Inhibitoren bei RA-Patienten.
  • Thromboembolische Ereignisse sind bei mit [Arzneimittelname] behandelten Patienten aufgetreten. Erhöhtes Auftreten von Lungenembolien, venösen und arteriellen Thrombosen mit einem anderen JAK-Inhibitor* im Vergleich zu TNFInhibitoren. 

Für weitere Informationen konsultieren Sie bitte die Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

* In der Arzneimittelinformation von Xeljanz® (Tofacitinib) wird Xeljanz explizit erwähnt, in der Arzneimittelinformation der anderen betroffenen JAK-Inhibitoren erfolgt der Verweis wie hier dargestellt.

  • In der Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» wurden Empfehlungen für Fachpersonen betreffend Patienten über 65 Jahren und Warnhinweise zu Gesamtmortalität, maligne Tumorerkrankungen, MACE und Thrombosen eingefügt.
  • Die JAK-Inhibitoren sollten bei folgenden Patientinnen und Patienten nur eingesetzt werden, wenn keine geeigneten Behandlungsalternativen zur Verfügung stehen:
    • Patienten über 65 Jahre,
    • Patienten, die gegenwärtig rauchen oder früher geraucht haben,
    • Patienten mit anderen Risikofaktoren für maligne Erkrankungen,
    • Patienten mit anderen kardiovaskulären Risikofaktoren.
  • Verschreibende Ärztinnen bzw. Ärzte sollten die mit der Anwendung von JAK- Inhibitoren verbundenen Risiken mit ihren Patienten besprechen.

Detaillierte Informationen dazu können dem PDF-Dokument entnommen werden.

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DHPC – Januskinase (JAK)-Inhibitoren (PDF, 730 kB, 28.02.2023)Cibinqo® (Abrocitinib), Olumiant® (Baricitinib), Rinvoq® (Upadacitinib) und Xeljanz® (Tofacitinib)