Publikation Versorgungsbericht TAM

Versorgungssicherheit bei Tierarzneimitteln: Swissmedic und BLV präsentieren Lösungen

23.06.2025

Swissmedic und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) haben die Versorgungslage mit Tierarzneimitteln in der Schweiz analysiert. Der Bericht identifiziert Ursachen und skizziert Lösungsansätze. Damit soll die Versorgungssicherheit für Tierarzneimittel langfristig verbessert werden.

Die Versorgung mit Human- und Tierarzneimitteln ist in der Schweiz zunehmend problematisch. Der fragmentierte Tierarzneimittelmarkt und dessen im Vergleich zur Humanmedizin geringere Grösse erschweren die Lage. Swissmedic und das BLV haben ein gemeinsames Vorprojekt gestartet, Gründe für die Versorgungslücken analysiert und Lösungsansätze skizziert. Es wurde auch geprüft, welche Vorschläge aus dem Bericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) «Arzneimittelversorgungsengpässe 2022» zu Humanarzneimittel-Engpässen für den Veterinärbereich nutzbar sind. Das Vorprojekt schliesst mit Empfehlungen für ein Nachfolgeprojekt zur Weiterbearbeitung der Lösungsvorschläge und Umsetzung relevanter Massnahmen ab.

Lösungsansätze zur Verbesserung der Versorgungssituation mit Tierarzneimitteln

Swissmedic und das BLV schlagen Lösungsansätze vor, die zur Verbesserung der Versorgung mit Tierarzneimitteln in der Schweiz beitragen können. Dazu gehören beispielsweise Anpassungen bei der Meldung von Lieferunterbrüchen, die Prüfung bestehender Zulassungsverfahren, Anpassungen bei den Anforderungen an Packungselemente oder die Beschaffung seuchenrelevanter Tierarzneimittel. Im Rahmen der Umsetzungsvorschläge zu den Massnahmen des BAG-Berichts Arzneimittelversorgungsengpässe werden zudem auch für Tierarzneimittel grundlegendere Anpassungen geprüft, so zum Beispiel die Eigenherstellung durch den Bund in Mangellagen und die Schaffung einer neuen gesetzlichen Grundlage zum befristeten Import nicht zugelassener Arzneimittel.

Die direkte Übernahme von EU-Zulassungen wird aus Gründen der Arzneimittelsicherheit und des Konsumentenschutzes nicht weiterverfolgt, da die Schweiz nicht in die EU-Zulassungsprozesse eingebunden ist und entsprechende bilaterale Staatsverträge fehlen. Europäische Zulassungsentscheide werden jedoch bereits heute durch bestehende Verfahren von Swissmedic berücksichtigt.