Schweizer Behörden beschlagnahmen Medikamente

04.10.2012

Innerhalb einer Woche haben Swissmedic und der Zoll über 100 Sendungen mit gefährlichen Arzneimitteln aus dem Verkehr gezogen - dies im Rahmen der international koordinierten Aktion „PANGEA V". Auch ordneten die Behörden die Schliessung von 13 Schweizer Internetseiten an, über welche illegal Arzneimittel vertrieben worden waren.

Der Versandhandel mit und der Import von Arzneimitteln sind in der Schweiz streng geregelt. Aus gutem Grund: Medikamente aus unsicheren Quellen gefährden die Gesundheit und können sogar zum Tod führen. Die international koordinierte Aktionswoche „PANGEA" macht Konsumentinnen und Konsumenten jedes Jahr auf die Gefahren von Arzneimitteln aus dem Internet aufmerksam.
„Pangea V" fand - auch in der Schweiz - vom 25. September bis 2. Oktober statt. An der Aktion nahmen dieses Jahr insgesamt 100 Länder teil. Koordiniert wurde „Pangea V" von Interpol und der Weltzollorganisation.

Ins Netz gegangen

An Flughäfen und in Postzentren überprüften die Behörden der teilnehmenden Länder weltweit insgesamt mehr als 133‘000 verdächtige Postsendungen. Sie beschlagnahmten fast 7‘000 Pakete und schlossen 18‘000 illegale Webseiten. Auch wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt und es kam zu Verhaftungen. Die Schweizer Behörden führten die Kontrollen zusammen mit den Kollegen aus dem Fürstentum Liechtenstein durch.
Sie untersuchten rund 750 verdächtige Pakete - über die Hälfte davon war illegal. Bei den beschlagnahmten Arzneimitteln handelte es sich hauptsächlich um Erektionsförderer, Schlankheitsmittel, Psychopharmaka und Antibiotika.

Risiken beim Kauf von Medikamenten im Internet
Swissmedic schätzt, dass pro Jahr ungefähr 50‘000 illegale Arzneimittelsendungen in die Schweiz gelangen. Dies ist mit grossen Risiken verbunden: Es besteht keine Garantie, dass die bestellte Ware tatsächlich den deklarierten Wirkstoff oder die entsprechende Dosierung enthält. Auch Verunreinigungen sind möglich. Bei den Antibiotika besteht nicht nur für die Konsumentinnen und Konsumenten eine Gefahr, sondern auch für die gesamte Bevölkerung, da durch nicht überwachte Antibiotikatherapien Resistenzen entstehen können.