Aktionswoche gegen Medikamente, die töten können

29.09.2011

Wer Medikamente im Internet kauft, gefährdet seine Gesundheit - und macht sich oft strafbar. Illegale Machenschaften zu bekämpfen und gleichzeitig vorzubeugen waren denn auch die Hauptziele von „Pangea IV", einer internationalen Aktionswoche gegen den illegalen Online-Handel mit Heilmitteln. Die aktuellen weltweiten Zahlen zeigen: Zunehmende Globalisierung heisst auch zunehmende organisierte Kriminalität in diesem Bereich. Und: Mehr Information bedeutet mehr Prävention.

Die weltweite Aktion von Arzneimittelbehörden, Zollstellen und Polizei fand in der Woche vom 20. bis 27. September statt. Schwerpunkte waren die drei Hauptkomponenten des illegalen Online-Handels: die Verwalter von Internetadressen („Internet Service Provider"), Kreditkarten-Zahlungssysteme und die Auslieferung der Ware.

Internationale Kooperation

Weltweit haben die Kontrollbehörden in der Aktionswoche in rund 400 Postzentren und Flughäfen weit über 45'000 Pakete inspiziert und fast 8000 Sendungen beschlagnahmt. Rund 13'500 Webseiten wurden weltweit geschlossen. 36 Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt und 55 verdächtige Personen verhaftet. Mehrere internationale Behörden koordinierten die Aktionswoche, darunter Interpol, die Weltzollorganisation (WCO) und das internationale Forum zur Bekämpfung der Arzneimittelkriminalität (PFIPC).
81 Länder machten bei der diesjährigen Aktion „Pangea" mit, darunter auch die Schweiz. Hier arbeitete die Heilmittelbehörde Swissmedic eng mit der Schweizerischen Zollverwaltung, der Post und der Registrierungsstelle für Schweizer Internetadressen SWITCH zusammen.

Schweizer Aktion
Die Schweiz legte ihren Fokus dieses Jahr auf Westeuropa. Denn bei weitem nicht jedes Medikament, das aus einem westeuropäischen Land kommt, ist auch dort produziert worden. Viele dieser Medikamente enthalten gefährliche Wirkstoffe - und können sogar tödlich sein.
In der Zollstelle des Postverteilzentrums Zürich-Mülligen inspizierten und beurteilten Fachleute von Swissmedic fast 350 verdächtige Pakete, die der Zoll zurückbehalten hatte. Praktisch alle enthielten Medikamente, viele jedoch nur kleinere Mengen. Rund 50 Sendungen wurden beschlagnahmt und werden jetzt im Labor von Swissmedic untersucht. Viele von ihnen kamen aus Portugal und Grossbritannien, die darin enthaltenen Medikamente stammen jedoch aus zweifelhaften Produktionsstätten, beispielsweise in Indien.

Mehrere .ch-Webseiten wurden geschlossen, bei einigen laufen noch Abklärungen.

Weitere Auskünfte:


Swissmedic, Schweizerisches Heilmittelinstitut
Daniel Lüthi, Leiter Medienstelle
Tel. 031/ 322 02 76

Eidgenössische Zollverwaltung

Stefanie Widmer, stv. Leiterin Kommunikation und Medien,
Tel. 031/ 322 50 56

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