Verdachtsmeldungen unerwünschter Wirkungen der Covid-19 Impfungen in der Schweiz – Update

24.09.2021

Berichtszeitraum 01.01.2021–21.09.2021

7'571 Verdachtsfälle, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten sind, ausgewertet – Nutzen-Risiko Verhältnis der eingesetzten Impfstoffe bleibt positiv

Bis zum 21. September 2021 wurden 7'571 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) durch Covid-19 Impfungen in der Schweiz ausgewertet. Mit 4'970 (65,6 %) war der grössere Teil der Meldungen nicht schwerwiegend, 2'601 (34,4 %) Meldungen wurden als schwerwiegend eingestuft.

Ausgewertete Meldungen

7'571

Reaktionen

23'529

Nicht schwerwiegend

4'970 (65,6 %)

Schwerwiegend

2'601 (34,4 %)

Impfdosen

10'204'392

Geimpfte Personen

5'430'752

*In den meisten Meldungen wird über mehr als eine Reaktion berichtet.

Die meisten Meldungen (4'256, 56,2 %) erfolgten durch medizinische Fachpersonen, ein erheblicher Anteil (3'314 Meldungen, 43,8 %) erfolgte direkt von Betroffenen bzw. Patientinnen oder Patienten.

Die Betroffenen waren im Mittel 54,4 Jahre alt, wobei 16,4 % 75 Jahre oder älter waren. In den als schwerwiegend eingestuften Fällen lag das mittlere Alter bei 57,1 Jahren und bei Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einem Todesfall bei 80,1 Jahren.

In 145 der schwerwiegenden Fälle sind Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben. Trotz einer zeitlichen Assoziation gibt es in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war.

Der grössere Teil der Meldungen bezog sich auf Frauen, in einigen Meldungen wurde das Geschlecht nicht angegeben.

Auswertungen zu einzelnen Impfstoffen

5'070 (67 %) der Meldungen beziehen sich auf den Covid-19 Impfstoff von Moderna (rund 66 % der verabreichten Impfdosen) und 2'371 (31,3%) auf den Impfstoff Comirnaty® von Pfizer/BioNTech (ca. 33 % verabreichte Impfdosen). In 130 (1,7 %) Meldungen  wurde der Impfstoff nicht spezifiziert.

 

Anzahl der Verdachtsmeldungen (kumuliert) nach Impfstoff (absoluteZahlen und Prozente)

Impfstoff Verdachtsmeldungen insgesamt davon nicht schwerwiegend davon schwerwiegend Total verabreichte Impfdosen * Vollständig geimpfte Personen *
COVID-19 Vaccine Moderna® (Spikevax) 5'070 (67 %) 3'514 (70,7 %) 1'556 (59,8 %) 6'752'039 (66,17 %) 3'077'815 (66,24 %)
Comirnaty® (Pfizer/BioNTech) 2'371 (31,3 %) 1'391 (28 %) 980 (37,7 %) 3'452'353 (33,83 %) 1'568'371 (33,75 %)
Nicht angegeben 130 (1,7%) 65 (1,3 %) 65 (2,5 %)
Total 7'571 (100 %) 4'970 (100 %) 2'601 (100 %) 10'204'392 (100 %) 4'646'186 (100 %)

* Schweiz und Fürstentum Liechtenstein, 21.12.2020 – 21.09.2021 (Quelle: BAG)

Am häufigsten betroffene Organsysteme/Nebenwirkungen


Die bisher eingegangenen und analysierten Meldungen über unerwünschte Wirkungen ändern das positive Nutzen-Risiko-Profil der in der Schweiz verwendeten Covid-19 Impfstoffe nicht. Bekannte Nebenwirkungen der Covid-19 Impfstoffe sind in den Arzneimittelinformationen aufgeführt. Diese werden laufend aktualisiert und auf www.swissmedicinfo.ch publiziert.

Die eingehenden Meldungen der vermuteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) nach Covid-19 Impfungen werden in Zusammenarbeit mit den regionalen Pharmacovigilance-Zentren, insbesondere mit dem Tessiner Referenzzentrum beim Kantonsspital-Verbund EOC, evaluiert.

Der nächste Bericht zu Nebenwirkungen der Covid-19 Impfstoffe in der Schweiz wird am 15. Oktober 2021 erscheinen. Den aktuellsten verfügbaren Bericht über Verdachtsmeldungen unerwünschter Wirkungen der Covid-19 Impfungen in der Schweiz finden Sie jeweils unter folgendem Perma-Link:
www.swissmedic.ch/covid-19-vaccines-safety-update-de

Informationen von Swissmedic zu einzelnen Sicherheitsaspekten

Myokarditis/Perikarditis

Nach Impfung mit den Covid-19 mRNA Impfstoffen wurden sehr selten Fälle von Myokarditis und Perikarditis (Entzündungen des Herzmuskels/Herzbeutels) berichtet. Die Fälle traten in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung auf, und zwar häufiger nach der zweiten Dosis und bei jüngeren Männern. Nach Auswertung aller verfügbaren Daten liegt der Schluss nahe, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den Impfstoffen und Myokarditis/Perikarditis zumindest möglich ist. Die medizinischen Fachpersonen sollten auf die Zeichen und Symptome von Myokarditis und Perikarditis achten und geimpfte Personen darauf hinweisen, im Falle von Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Herzklopfen (Palpitationen) bzw. Herzrhythmusstörungen sofort medizinische Beratung und Hilfe einzuholen. Bei Auftreten solcher Symptome sollten ausgeprägte körperliche Anstrengungen gemieden werden, bis die Ursache der Symptome abgeklärt ist. 

Bis zum 21.09.21 wurden 151 Verdachtsberichte von Myokarditis und/oder Perikarditis in zeitlichem Zusammenhang mit Covid-19 Impfungen evaluiert. Davon traten 26 Fälle im Zusammenhang mit Comirnaty auf und 124 mit dem Covid-19 Impfstoff von Moderna, in einem Fall ist der Impfstoff bislang nicht bekannt. Die Betroffenen waren überwiegend männlich (n = 120), und das mittlere Alter lag bei 37,8 Jahren (Spanne 16 bis 88 Jahre).

Siehe auch

Frühere Berichte

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Bisherige Meldungen entsprechen dem bekannten Risikoprofil

Ergänzende Informationen

Hinweise zur Interpretation der Daten

Bei der Interpretation der hier dargestellten Daten muss aufgrund der Methodik des Spontanmeldesystems folgendes beachtet werden:

  • Die Angaben in diesem Bericht basieren auf Verdachtsmeldungen, die Swissmedic durch medizinische Fachpersonen, Betroffene oder pharmazeutische Firmen erhalten hat und die nach Prüfung und Bewertung in der Datenbank erfasst worden sind.
  • Bei allen gemeldeten Reaktionen handelt es sich um Verdachtsfälle. Das heisst, im Einzelfall ist nicht gesichert, ob die gemeldete Reaktion lediglich in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung beobachtet oder tatsächlich durch die Impfung verursacht wurde.
  • Im Rahmen der sorgfältigen Analyse der Fälle wird auch die mögliche Kausalität geprüft. Auf der anderen Seite werden nicht alle Reaktionen gemeldet, daher lassen sich aus den dargestellten Zahlen keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die Zahl der tatsächlich aufgetretenen Reaktionen ziehen.
  • Die Zahl der jeweiligen Verdachtsmeldungen pro Impfstoff kann stark davon abhängen, wie viele Personen den betreffenden Impfstoff im dargestellten Zeitraum erhalten haben.
  • Angaben zu Verdachtsfällen von Impfreaktionen sind nur einer von mehreren Bausteinen, um das Nutzen-Risiko-Profil von Impfstoffen kontinuierlich zu beurteilen. Swissmedic bezieht die Erkenntnisse aus den Spontanmeldungen in die wissenschaftliche Auswertung aller verfügbaren Daten ein, um korrekte Schlussfolgerungen über das Sicherheitsprofil eines Impfstoffes zu ziehen.